Donnerstag, 9. Oktober 2008

Gespräch mit Karsten Westphalen

Karsten Westphalen ist in Hamburg geboren und aufgewachsen. Schon während des BWL-Studiums hat Herr Westphalen seinen unternehmerischen Geist entdeckt und mit Freunden verschiedene Unternehmensprojekte entwickelt und umgesetzt. Seine Karriere begann beim Hermes Versand Service in der Entwicklung und Überwachung der Logistik Systeme. Nach Hermes ging Karsten Westphalen zur Howmedica / Pfizer in die Schweiz, um dort die Strukturen des Unternehmens zu ordnen. Aus der Schweiz ging es zur Howmedica nach Deutschland, wo Karsten Westpahlen gemeinsam mit seinen Kollegen die Unternehmensstrukturen in den absatzwirtschaftlichen Bereichen weiterentwickelte. Hierzu gehörte auch die Markteinführung eines der erfolgreichsten Hüftimplantate der Welt – der Gamma Nagel. Nach diesem Erfolg hatte Howmedica keine ausreichende Herausforderung mehr für ihn. Karsten Westphalen wechselte 1990 zur GEHE AG als Verantwortlicher für den Aufbau des neuen Logistik-Standorts Hamburg. Von Hamburg führte ihn der Weg nach Stuttgart als Geschäftsführer der GEHE Deutschland sowie als Vorstand eines der französischen Gehe Unternehmen. Seit 1996 hat Karsten Westpahlen verschiedene unternehmerische Aktivitäten ins Leben gerufen u.a die Wüpper Unternehmer-Beratung. Dort war Herr Westphalen für die Konzeptentwicklung des Social Network verantwortlich.

Herr Westphalen, was war das spannendste Erlebnis in Ihrer Karriere?

Die Entwicklung der ersten Gedanken zum Aufbau eines funktionierenden Netzwerkes. Besonders interessant war zu sehen, dass unser Konzept zum ersten europäischen Networkingsystem von den Menschen angenommen wurde und eine weltweite Idee in Gang setzte. Viele unserer Gedanken und Ideen sind kopiert und erfolgreich weiterentwickelt worden. Auch heute noch ist das Social-Network der Maßstab aller B2B Netzwerke.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, das Social Network zu initiieren?

Entstanden ist das Social Network aus einer langen Diskussion. Schon 1992/1993 habe ich mich intensiv mit der lernenden Organisation und damit mit der Entwicklung von Netzwerken beschäftigt. Zwischen 1999 und 2001 ist das Modell entstanden. Menschen möchten kurze persönliche Verbindungen. Einen guten Geschäftsfreundeskreis, dem sie helfen können und in dem ihnen geholfen wird. Eine damals innovative Verbindungsform von Unternehmern und ihren Menschen. Der Mensch ist lieber mit Menschen zusammen, als zum Beispiel mit dem Computer. Wer Kommunikation und Zusammensein der Menschen in digitaler Form lieber mag, als „Live und in Farbe“, der hat nicht verstanden, was eigentlich das schöne am Mensch-sein ist. Deshalb ist bei uns im Social Network bis Heute das Analoge (die menschliche Seite) das Wichtigste. Damals war uns nach einem Jahr klar, dass wir einen Treffer gelandet hatten. Das war 2001. Die Ziele des erfolgreichen Networking sind einfach die richtigen Menschen miteinander zu verbinden und persönliche sowie berufliche Erfolge mit anderen zu entwickeln und natürlich zu teilen.

Wie sehen Sie die Zukunft der bekannten Online Networking Systeme wie zum Beispiel XING, Studi VZ oder facebook?

Ich benutze selber regelmäßig einige dieser Systeme. Sie sind sehr hilfreich zum Adressenverwalten, für Terminplanungen und einige kleine nette Spielereien. Professionelles B2B Networking ist etwas komplett anderes und kann durch diese Systeme nicht geleistet werden. Ich brauche nicht Millionen von Adressen, sondern die Richtigen! Und das können auch nur Wenige sein. Aber die Adresse alleine macht es dann letztlich auch nicht aus, sondern wir brauchen einen Konsens, ein gemeinsames Ziel und viele gut entwickelte Strukturen um erfolgreich als Führungskräfte oder Unternehmer handeln zu können. Die Zeit zum Aussuchen und Prüfen dieser Faktoren habe ich nicht, ich vermute die meisten Führungskräfte haben sie ebenso wenig. Daher müssen die Systeme vorher eine Prägung und eindeutige Ausrichtung erhalten! So können die Netzwerker schnell und effizient planen und schneller handeln. Die Integrationsfähigkeit der Ideen am Beispiel der Modularität der Systeme entscheidet über den Erfolg.

Wohin entwickelt sich Ihr Social-Network?

Diese Frage müssen Sie den Mitgliedern des Social-Network stellen. Ich habe mich vor einigen Monaten aus der aktiven Führung der Betreibergesellschaft zurückgezogen. Wir haben unser Erfolgssystem in jüngere Hände übergeben. Was in der Wirtschaft gilt, gilt auch für unser Netzwerk. Mein Platz ist heute an der Seite der Managementgruppe des Social-Network. Hier unterstütze ich die Geschäftsführung der Betreibergesellschaft sowie die vielen aktiven Netzwerker.

Was ist heute innovatives Networking?

Wie immer geht es um sehr gute Kontakte zwischen Menschen. Kurze Wege zur Informationsaufnahme sind sehr wichtig. Entscheidend ist aber auch, was sind die aktuellen Trends der einzelnen wirtschaftlichen Bereiche unserer Gesellschaft? Wodurch entstehen Innovationen und wie kann ein Netzwerk daran teilhaben? Das Netzwerk muss zum Mitdenken, Mitmachen und erfolgreichem Umsetzen neuer Ideen auffordern! Es braucht ein eindeutiges Ziel, das alle Mitglieder aufnehmen und freiwillig umsetzen wollen. In unserem Netzwerk war es immer „Umsatz und Ertrag“.

Können Sie das bitte konkretisieren!

Natürlich! Es geht nicht um die Menge der Kontakte, sondern um die Qualität, die Erreichbarkeit und damit um die Frage der sofortigen abgestimmten Partnerschaft zwischen den Netzwerkern. Sie brauchen auch offene, modulare, von den Netzwerkern zu beeinflussende und zu gestaltende digitale Prozesse innerhalb der Portale. Es ist auch notwendig, dass Lernen als permanenten Bestandteil in das Networking System zu integrieren. Das Social-Network hat hierfür die Social-Network Akademie gegründet. Die große Menge des verfügbaren Kontent erfordert neue Angebots- und Vermittlungsformen der Inhalte. Wir haben als erstes Netzwerk Europas hierfür das Social-Network Radio gegründet. Und immer wieder wollen die Menschen mit Menschen zusammen sein und gemeinsam diskutieren, planen und neue Wege gehen. Hierfür hat das Social-Network die Social-Network Homebases entwickelt. Wir treffen uns nicht nur im digitalen Orbit und auf unseren Veranstaltungen, sondern sind immer in unseren Homebases erreichbar.
Die Zukunft des Social Networks?

Das Social Network wird in den nächsten Jahren in den wesentlichen Wirtschaftsstandorten auf der Welt vertreten sein. Gemeinsam werden wir die wirtschaftlichen Herausforderungen annehmen und mit anderen Netzwerkern zu persönlichen und damit auch zum unternehmerischen Erfolg umsetzen. Ich hoffe, dass auch die Netzwerker in 10 Jahren wissen, dass das Grundmodell des Networking einen enormen strategischen Wettbewerbsvorteil für sie selbst, sowie für ihre Unternehmen bietet.
Anmerkung:
Das Interview wurde geführt zwischen dem Super-Blogger Pepe Wietholz

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