Freitag, 17. Oktober 2008

Content, Content, Content...

Content, Content, Content....das bestimmt unsere Planungen und Ideen zum Aufbau der einzelnen Sendungen. Wir sitzen täglich zusammen und beobachten die Entwicklungen unseres Netzwerkes. Erfolgt eine interessante Entwicklung oder zeichnet es sich ab, dass eine interessante Veranstaltung entsteht, fangen wir sofort an, darüber nachzudenken, wie wir daraus einen Content-Bestandteil entwickeln können. Die wesentliche Frage ist für uns immer: interessiert diese Information unsere Zuhörer. Lässt sie sich mit unserem Möglichkeiten so entwickeln, dass eine Einheit von 30 - 180 Sekunden entstehen kann. Wir verfügen leider noch nicht über eine große Menge an ergänzenden Geräuschen, Musik, Stimmen oder Ähnlichem. Zuerst dachten wir, dass würde uns behindern. Heute sehen wir es als große Chance an, da nur die Informationen, und das ist ja bei uns das gesprochene Wort, übermittelt werden muss. Also müssen die Fragen gut sein, der Interviewer muss diese gut stellen und der Gast oder Interview-Partner muss die Chance bekommen, entsprechend intelligent, aufregend oder spannend antworten zu können. Sich nur auf die Sprache zu konzentrieren erschien uns zu erst zu langweilig. Mittlerweile sehen wir dadrin unsere größte Chance. Von unseren Hörern werden wir gefragt: Wer ist unser Vorbild? Hier nennen wir immer wieder den Deutschlandfunk. Ob wir diesen Standard je erreichen, wissen wir nicht. Dennoch ist diese Messlatte ein sehr gutes Vorbild für unsere Arbeit.
Unser Netzwerk erzeugt täglich dutzende von interessanten kleinen Geschichten. Sie sind typische Geschichten des täglichen Lebens mit den Schwerpunkten Unternehmen, Umsatz, Ertrag, Mitarbeiterführung, Management, usw. In den meisten Radiosendungen der Welt tauchen diese Geschichten nicht auf. Diese Ereignisse erscheinen zuerst blass gegenüber Ereignissen wie der Bankenkrise, Vorstandsgehälter, DAX, den Entwicklungen multinationaler Konzerne - nur wer von uns hat wirklich persönlichen Bezug zu diesen Themen? Natürlich trifft die Bankenkrise uns alle. Aber wird über die Auswirkungen im Mittelstand wirklich ehrlich berichtet? Wir glauben nicht! Seit 50 Jahren wird kontinuierlich mehrfach am Tag über die DAX-Unternehmen berichtet. Aber wird mehrfach am Tag über die Entwicklung von mittelständischen Unternehmen im Einzelnen berichtet? Wir kennen diesen Sender nicht! Genau das ist unsere Aufgabe. Wir berichten auch gerne über die Multis, wir haben auch mehr als 600 Multis im Netzwerk, aber wir berichten aus einer anderen Perspektive. Nicht von oben auf das Gesamtunternehmen, sondern aus einer Facette von der Seite oder von unten nach oben. Unsere Berichterstattungen über den Mittelstand, also über die KMUs ist direkter, persönlicher und für die meisten Menschen nachvollziehbar. Der überwiegende Teil der zentral-europäischen Wirtschaft ist mittelständisch geprägt. Nur welcher Sender macht sich die Mühe hier Entwicklungen zu hinterfragen und daraus Radiosendungen zu machen. Genau das ist unser Thema. Bereits nach wenigen Wochen haben wir gelernt, dass hier viel mehr Inhalt (Content) in den Unternehemen vorhanden ist, als es etablierte Radiosender, und natürlich auch Fernsehsender, vermuten und damit darüber berichten. Wir sind davon überzeugt, dass es sich lohnt, die tägliche Leistung der Unternehmer zu beobachten, zu bewerten und darüber zu berichten.
Aalglatte medienerfahrene Top-Manager mit ihren Beratern werden wir eher seltener interviewen und ihnen die Gelegenheit zur egozentrischen Profilierung geben. Unsere Zielgruppe sind untrainierte, raue, teilweise tappsige Führungskräfte und Unternehmer, die vor dem Mikrophon Schweißausbrüche bekommen und teilweise sehr ungeschliffene Sätze formulieren. Aber gerade das gibt uns eine enorme Chance der facettenreichen ehrlichen Berichterstattung. Wir erlauben uns über Dinge zu berichten und auch Themen aufzugreifen, die nie in der Tagesschau um 20.00 Uhr erscheinen werden. Unsere Themen sind Themen des täglichen Berufslebens, des täglichen Unternehmerlebens und der daraus entstehenden Chancen und Risiken.
Vor, während, und nach dem Interview oder bei der Berichterstellung diskutieren unsere Interview-Partner und die Protagonisten mit uns über das Ergebnis und beeinflussen damit den Inhalt, den Sendeplatz und die anderen wichtigen Faktoren einer Sendung. Hier erleben wir neue Dimensionen der jounalistischen Freiheit unter Netzwerkmitgliedern. Natürlich geben wir uns größte Mühe, eine distanzierte, kritische, aber garantiert nicht objektive Meinung zu erstellen. Übrigens - was ist eigentlich eine objektive Meinung? Wir können uns keinen Jounalisten vorstellen, der objektiv ist. Auch ist eine Redaktion nie objektiv. Wir sind alle immer das Ergebnis unseres Lebens, bzw. unserer aktuellen Lebenseinflüsse. Wir werden beeinflusst durch unser Umfeld, durch unsere Familien, durch unsere Freunde und natürlich durch unsere Lebenserfahrung und daraus ergibt sich der Fragenkatolog, die Leitlinie zur Berichterstattung, das Fazit oder irgendeine andere Bewertung. Bei uns wird diese Vielfalt an Einflüssen ergänzt durch das Objekt der Untersuchung. Wir wissen, dass jetzt in diesem Moment eine Vielzahl von Jounalisten, Reportern und anderen Medienspezialisten sich abwenden. Aber was spricht eigentlich dagegen sich mit seinen "Opfern" auseinanderzusetzen und sie mit in das Medienergebnis einzubeziehen. Ihr wisst auch, dass oft diese Integration der Untersuchungsobjekte in das mediale Ergebnis daran scheitert, dass Journalisten, Reporter nicht die besten Diskussionspartner sind. Diese Gedanken werden wir in der nächsten Folge unseres Berichts über den Aufbau unseres Radios näher beleuchten.
Wir würden uns freuen, wenn ihr uns schreibt. Welche Fragen habt ihr an uns? Was meint ihr, welche Punkte für den Aufbau eines Netzwerk-Radios wichtig sind. Könnt ihr euch vorstellen, bei so einem Team mitzuarbeiten? Gelingt es uns euer Interesse zu wecken? Das sind nur unsere Fragen in diesem MOment. Aber bitte stellt eure Fragen, wir antworten bestimmt.
Freundliche Grüße
das Social-Network Radio Team

1 Kommentar:

kerstin hansen hat gesagt…

ich würde gern einmal eine Gesprächsrunde im Radio leiten mit verschiedenen Teilnehmern zu einem bestimmten Thema - wer hat Lust?